1. |
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ich allein gegen all die roten ampelmännchen
dir warnend arm und arm ausbreiten
ich weiß nicht so genau ob das noch straßen sind
die mich richtung morgen leiten
du fragst wies mir geht
ich tu so als ob ichs weiß
ist das hier eine weiche
oder bin ich schon entgleist
endlich auf eigenen füßen
sag mir
wie lange halten wir
gegen all die ichs von morgen
und wenn du keinen mut hast
kann ich dir gerne meinen borgen
ich hoff er führt dich heim
nur werden muss jeder
werden muss jeder
werden muss jeder
für sich allein
werden muss jeder
werden muss jeder
werden muss jeder
für sich allein
ich allein
gegen all die roten ampelmännchen
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2. |
treibsand
02:30
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mein schlafanzug ist kugelsicher
wenn ich träum bin ich unverwundbar
bitte gib mir noch zeit
und reiß mir nicht die augen auf
hier im treibsandkasten der jugend
ist fast nur noch stein
meine hände zu groß für die förmchen
und die burgen so klein
meine augenlider sind schwer
aber der sandmann kommt nicht mehr
weil ich nicht an ihn glaub
wer glaubt hier auch schon an mich
aber schneidet mir die zunge ab
ich werd immer noch summen
mhmhmhmm
man wächst und wächst bis man irgendwann
sich irgendwo den kopf stößt
denn die welt ist zu klein
für all die
astronauten und superstars
wir suchen die alternative
zu dem was wir sollen
den größten gemeinsamen teiler
von können und wollen
dabei ist doch alles was fehlt
nur dass alles da ist
und irgendwas wahr ist
von diesem film der gestern
im kopfkissenkino noch lief
jetzt gibts nichtmal ein drehbuch
also das sind die karten
ein arsch voll zeit
den kopf voll musik
und in meiner hand
noch ein bißchen sand
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3. |
hamburg
04:08
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3 kilometer bis zur elbe
3 meter bis zum telefon
aber das wär nicht das selbe
scheiß auf kommunikation
was mir fehlt ist ein gesicht
und ich wusste nicht
das freiheit so allein ist
wenn du hier draußen noch ganz klein bist
zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier muss ich irgendjemand sein
3 minuten bis zum hafen
3 jahre noch bis irgendwann
nur ein paar tage noch zum schlafen
dann fängt irgendetwas an
was mir irgendwas verspricht
und es sagt mir ins gesicht
schön dass du dabei bist
und doch fühl ich mich wie ein schneemann
dessen lieblingsmonat mai ist
zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier werd ich irgendjemand sein
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4. |
zeit zu bleiben
03:22
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sag bescheid
wenn es zeit ist zu bleiben
dann bleibe ich
was soll ich sonst auch machen
es wird schon gehn
wenn es was zu verstehn
gibt versteh ich dich
ich kümmer mich ums licht wenn es dunkel ist
erinner dich an sachen
die du ab und an vergisst
ich mal uns beide in den sand
bis uns der wind verwischt
sag mir wann
und ich bin wo
immer du willst
gehe weiter als du glaubst
so nah du mir vertraust
bis jeder zweifel schmilzt
und weißt du eine wand
überwindet man
nach wie vor
immer noch
am besten mittels einer tür
schaust du nur hinaus
oder öffnest du sie mir
spürst dus wenn ich dich berühr
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5. |
mit scherenhänden
02:49
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jetzt steh ich hier
wie die axt im wald
und wollt doch eigentlich ein baum sein
und das mit mir
hier jenseits von kriegern und piraten
dann muss das ein böser traum sein
denn auch ich geh über leichen
um gras zwischen den zehen zu spüren
und so lange keiner fragt
ist das heute mein gesicht
einer für alle
jetzt steh ich hier
mit dem messer in der hand
und wollt doch eigentlich ein clown sein
und ihr vor mir
salz aus meinen augen läuft in eure wunden
für sekunden wird das große in mir klein
denn auch ich geh über leichen aus und ein
und so lange keiner fragt
ist das heute mein gesicht
einer für alle
und jeder für sich
einer für alle
und so lange keiner klagt
steht auch keiner vor gericht
einer für alle
und jeder für sich
einer für alle
und jeder für sich
wenn man ungewollt mit scherenhänden
herzen ersticht
einer für alle
und jeder für sich
von zeit zu zeit auch ich
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6. |
photonenkanonen
03:30
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es ist nicht die luft
die dir den atem nimmt
es ist nicht dein auge das weint
es ist nicht dein leben
das dich zu boden ringt
da ist wirklich nichts
was alles verneint
denn auch wenn alle photonen der welt
das nicht erleuchten können
können alle kanonen der welt
das nicht zerstörn
auch wenn alle photonen der welt
das nicht erleuchten können
können alle kanonen der welt
das nicht zerstörn
es ist nicht die angst
die dich das fürchten lehrt
es ist nicht alles
was scheint
es ist nicht dein schatten
der dir den rücken kehrt
da ist niemals nichts
was alles verneint
denn auch wenn alle photonen der welt
das nicht erleuchten können
können alle kanonen der welt
das nicht zerstörn
auch wenn alle photonen der welt
das nicht erleuchten können
können alle kanonen der welt
das nicht zerstörn
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7. |
schwarz weiß
03:23
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hätt ich das gewusst
wär ich noch geblieben
hätte fotos gemacht
und alles mitgeschrieben
um mir später zu beweisen
dass es war
auf der beerdigung vom letzten jahr
ich hoffe ich kann weinen
niemand stoppt den lauf der zeit
ich stolper nur manchmal
in ne kurze ewigkeit
mal ein bild
dreh mich zweimal im kreis
und es ist auf einmal schwarz
weiß
momente verglühen
begegnungen verschwinden
weils nur noch alte dinge sind
die mich mit gestern verbinden
und aus ist wird war
alles so unerreichbar nah
niemand stoppt den lauf der zeit
ich stolper nur manchmal
in ne kurze ewigkeit
mal ein bild
dreh mich zweimal im kreis
und es ist auf einmal schwarz weiß
und irgendwer
ruf mir hinterher
bleib so wie du bist
doch wenn man lang genug steht
stellt man irgendwann fest
dass sich alles bewegt
egal ob man bleibt oder geht
niemand stoppt den lauf der zeit
ich stolper nur manchmal durch ne kurze ewigkeit
mal ein bild
häng es auf
in der vergangenheit
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8. |
elefanten
02:42
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hast du kurz zeit mal nicht zu denken
gehst du mit mir spaziern
wir gehen dorthin
wo sich großstadtmädchen
in den straßen verliern
wenn sie nur wüssten was sie wolln
aber wir sind die anderen
müssen nicht alles verstehen
und wir meiden die gassen
wo die verwirrten sich drehen
sinnlos philosophieren
sich die köpfe zerschlagen
an sinnlosen fragen wie
mit was ist das glas halb-
voll oder leer
wie schreibt man geschichte
mein gott das leben ist schwer
und wir sind so wie elefanten
vergiss doch mal den quatsch
wir baden in momenten
bis man alles verkopft
spürst du das pochen
das ist der unmut der klopft
die gedanken sind brei
sogar all meine lieder
und ich frag mich schon wieder
mit was ist das glas halb-
voll oder leer
wie schreibt man geschichte
mein gott das leben ist schwer
und wir sind so wie elefanten
die sich fragen
mit was ist das glas halb-
voll oder leer
wie schreibt man geschichte
mit „s c h“ oder „r“
ach wir sind so wie elefanten
die sich ihr riesenhirn verrenken
und nie vergessen können zu denken
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9. |
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was dort abends am hafen leuchtet
bringt mich noch lange nicht nirgendwohin
nach da wo ich noch nicht gewesen bin
was da morgens im fenster läuft
hält mich noch lange nicht hier
bei meiner trägheit und mir
ich bin mir sicher wann
ich bin mir sicher wo
ich bin mir sicher wie
ich weiß nur nicht ob
oder vielleicht doch
und dann wieder nichts
was mir mittags die zeit vertreibt
ist doch sicher nicht alles
hab meine füße dabei
für den falle eines falles
denn was mich nachts durch die straßen schleift
kann mir niemals genügen
ich würd gern sagen es reicht
doch ich müsste lügen
und ich
bin mir sicher wann
ich bin mir sicher wo
ich bin mir sicher wie
ich weiß nur nicht ob
oder vielleicht doch
und dann wieder nichts
ich bin mir sicher wann
ich bin mir sicher wo
ich bin mir sicher wie
ich weiß nur nicht ob
oder vielleicht doch
und die ferne brennt
wie ein glühendes eisen
in lunge und herz
auf tausend arten und weisen
ich bin mir sicher wann
ich bin mir sicher wo
ich bin mir sicher wie
ich weiß nur nicht ob
oder vielleicht doch
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10. |
schnee
03:53
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hin
und her und hin
und her und hin
und her und hin
und schwer
hol die leichen aus dem keller
mal sehen ob sie noch schreien
wie war noch mal der plan
war ich nicht schon längst
über alle berge
schau uns an wir sind zwerge
wo wir doch mal riesen warn
du und ich und eine schneeballschlacht
wir bewerfen uns mit schnee von gestern
und du wirfst wie ein mädchen
aber triffst wo es weh tut
nicht so schlimm
ich muss los woanders hin
und her und hin
und her und hin
und her und hin
und weg
sperr die leichen in den keller
den schlüssel kriegt die zeit
und was noch zu sagen bleibt
pack die trümmer wieder ein
sei immun gegen schwerkraft
bis es irgendwer hier her schafft
und für dich dann wieder schneit
du und ich und eine schneeballschlacht
wir bewerfen uns mit schnee von gestern
und du wirfst wie ein mädchen
aber triffst wo es weh tut
nicht so schlimm
ich muss los woanders hin
und her und hin
und her und hin
und zwei
und immer
hin
vorbei
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11. |
ab heute immer jetzt
06:38
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völlig gleich
wie oft du auf die uhr schaust
es bleibt jetzt
egal wie du dich hetzt
egal wo du bist
verrät ein blick auf den kalender
dass immer heute ist
und hinter dir sind fußspuren
und vor dir dann später
hinter dir sind fußspuren
und vor dir dann später
keine sorge
es tut dir nichts
wenn du es ignorierst
und einfach nur passierst
völlig gleich
was dich auch immer im moment hält
halt es fest
bevor es dich verlässt
bevor du vergisst
dass du noch alle zeit der welt hast
bis es morgen ist
und hinter dir sind fußspuren
und vor dir dann später
hinter dir sind fußspuren
und vor dir dann später
keine sorge
es tut dir nichts
wenn du es ignorierst
und einfach nur passierst
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Hannes Wittmer // Spaceman Spiff Würzburg, Germany
Früher Spaceman Spiff, heute Hannes Wittmer. Mache Musik, nehme gelegentlich Podcasts auf und schreibe Essays.
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